TEAM-Talk #7: „Presskeramik: Update 2024“ – Jetzt on demand anschauen

Presskeramik

Mitte Oktober 2024 stand unser siebter TEAM-Talk im Zeichen der Presskeramik – ein Werkstoff, der seit über 35 Jahren in der Zahnmedizin eingesetzt wird. Und auch wenn sie in den letzten Jahren etwas aus dem Fokus geraten schien, wurde schnell klar: Presskeramik ist alles andere als ein Auslaufmodell. Sie ist nach wie vor eine wichtige Option für restaurativ arbeitende Teams, die auf ästhetisch anspruchsvolle und zugleich stabile Lösungen setzen.

Presskeramik: Bewährte Eigenschaften, modernes Potenzial

Wie immer bei unseren TEAM-Talks wurde die Runde mit einem einleitenden Vortrag eröffnet. Hat die Presskeramik wirklich ihren Platz verloren oder nur den Fokus? Presskeramik spielt nach wie vor eine Schlüsselrolle im prothetischen Alltag. Insbesondere Lithiumsilikat-Keramiken überzeugen durch hervorragende mechanische Eigenschaften:

  • hohe Biegefestigkeit 
  • hohe Bruchzähigkeit  
  • ausgezeichnete Biokompatibilität und minimale Plaqueakkumulation  
  • ästhetische Flexibilität durch natürliche Transluzenz und polychromatische Farbverläufe

Klinische Langzeitstudien belegen, dass Presskeramik-Restaurationen auch nach mehr als zehn Jahren noch stabil und ästhetisch überzeugend sind.

Alt trifft neu: Pressen meets CAD/CAM 

Ein weiterer spannender Aspekt des TEAM-Talks war die Kombination von Presstechnologie mit CAD/CAM-Workflows. Lange Zeit als zwei getrennte Welten wahrgenommen, ergänzen sich beide Technologien im Bereich der Presstechnik hervorragend. Fehlerquellen minimieren, Passgenauigkeit erhöhen, all das ist möglich. Beispiel: trix™print² (DEKEMA). Hier wird das Pressobjekt erst gedruckt und dann gepresst – eine Methode, die sowohl effizienter als auch vorhersagbarer ist. Und auch wenn Zirkonoxid in vielen Bereichen die Hauptrolle spielt, wurde deutlich, dass Presskeramiken in puncto Ästhetik und minimalinvasiver Präparation kaum zu schlagen sind. Insbesondere bei Hybridlösungen, z. B. in Kombination mit Zirkonoxidkappen, eröffnet die Presskeramik Möglichkeiten, die das Beste aus beiden Welten vereinen.

Für alle, die den TEAM-Talk verpasst haben: Die Videoaufzeichnung ist ab sofort on demand verfügbar.

Herausforderungen und Lösungen: Vergrauung und Verarbeitung

Doch auch die Presskeramik hat ihre Herausforderungen. Ein immer wiederkehrendes Thema des Abends war die Vergrauung. Ein Problem, das oft auf unsachgemäße Verarbeitung oder eine falsche Farbbestimmung zurückzuführen ist. Die Lösung? Das sind präzise Farbauswahl und die direkte Einbeziehung des Patienten in den Farbauswahlprozess. Auch die fachgerechte Verarbeitung von Presskeramik bleibt eine Herausforderung, denn Fehler bei der Hitzeeinwirkung oder der Nachbearbeitung können zu Frakturen oder Oberflächenproblemen führen. Und so zeigte der TEAM-Talk einmal mehr, dass regelmäßige Fortbildung und ständiger Austausch unerlässlich sind, um auf dem aktuellen Stand der Technik zu bleiben und das Potenzial moderner Werkstoffe voll auszuschöpfen.

Presskeramik – ein Dauerbrenner mit Zukunft

Nach der Diskussion mit zahlreichen praxisnahen Beispielen lautete das Fazit des Abends eindeutig: Presskeramik bleibt ein fester Bestandteil des prothetischen Repertoires. Die stetige Weiterentwicklung der Materialien und Verarbeitungstechnologien sorgt dafür, dass dieser Werkstoff auch 2024 eine relevante und vielseitige Option darstellt – sei es für ästhetisch anspruchsvolle Restaurationen im Frontzahnbereich oder als Teil von Hybridrestaurationen mit Zirkonoxid. Presskeramiken überzeugen durch Langzeitstabilität, ästhetische Flexibilität und vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Weitere Punkte der Diskussion

  • Adhäsive Befestigung: Der Mix aus verschiedenen Befestigungsmaterialien hat den Workflow vereinfacht, aber auch neue Herausforderungen mit sich gebracht.
  • Farbmesssysteme: Smarte Systeme liefern wertvolle Daten, aber sie ersetzen nicht das geschulte Auge des erfahrenen Zahntechnikers.
  • Fortbildung: Ohne kontinuierliche Schulung und den fachlichen Austausch bleibt man schnell hinter den Entwicklungen zurück. 

Weiterführende Informationen


Das Schöne am TEAM-Talk ist die Mischung der Teilnehmenden. Ihre unterschiedlichen Hintergründe sorgen für eine große Vielfalt an Perspektiven. So entsteht ein dynamischer Dialog, der sich durch Neutralität und Sachlichkeit auszeichnet und gleichzeitig praxis- und laborrelevant ist. Wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Talk – am 20. November 2024 – ein TEAM-Talk Special mit IRENA Sailer und VINCENT Fehmer.


TEAM-Talk

für Zahnmedizin, Zahntechnik, Dentaltechnologie, Wissenschaft