Ein Ampelsystem für die Oberflächentopografie von CAD/CAM-Abutments

Autoren: Carsten Fischer, Peter Gehrke

Sollte bzw. wie sollte ein CAD/CAM-Abutment im submukosalen Bereich bearbeitet werden? Die Antwort auf die Frage ist ein Schlüsselfaktor für die langfristige Weichgewebeintegration einer Implantatversorgung.

Abutments bilden die transmukosale Brücke zwischen Implantatkörper und Suprastruktur. Hierbei kommen dem Implantataufbau verschiedene Funktionen zu. In erster Linie soll eine Verankerung für die Krone geschaffen werden. Zudem wird mit dem Abutment einem Eindringen von Bakterien, die den langfristigen Implantaterfolg behindern könnten, vorgebeugt. Um diese Barrierefunktion effektiv erfüllen zu können, ist die Oberflächenbeschaffenheit im submukosalen Bereich des Abutments entscheidend.

Welche Relevanz hat dies für den Zahntechniker?


Insbesondere bei der Herstellung individueller CAD/CAM-Abutments sollte der Zahntechniker seine Aufmerksamkeit u. a. auch auf die Oberflächentopografie im submukosalen Bereich richten. Ziel muss immer sein, dass sich die periimplantäre Mukosa fest an der Abutmentoberfläche adaptiert. Hinsichtlich des Abutmentmaterials wird neben Titan und Gold zunehmend auch Zirkonoxid verwendet. Vorteile dieser Hochleistungskeramik sind u. a. die helle Farbe sowie insbesondere die geringe Bakterienakkumulation auf Zirkonoxid. Hinsichtlich der Bearbeitung sind verschiedene Faktoren zu beachten (Link anderer Artikel).

Hochglatt poliert oder doch mit definierter Rauigkeit?


Insbesondere bei der Herstellung individueller CAD/CAM-Abutments sollte der Zahntechniker seine Aufmerksamkeit u. a. auch auf die Oberflächentopografie im submukosalen Bereich richten. Ziel muss immer sein, dass sich die periimplantäre Mukosa fest an der Abutmentoberfläche adaptiert. Hinsichtlich des Abutmentmaterials wird neben Titan und Gold zunehmend auch Zirkonoxid verwendet. Vorteile dieser Hochleistungskeramik sind u. a. die helle Farbe sowie insbesondere die geringe Bakterienakkumulation auf Zirkonoxid. Hinsichtlich der Bearbeitung sind verschiedene Faktoren zu beachten (Link anderer Artikel).

Die Oberflächentopografie im submukosalen Bereich sollte gezielt erarbeitet werden. Angenommen wird, dass es einen Schwellenwert gibt, bei dem die Bakterien- und Plaqueanlagerung an der Oberfläche gering ist und zugleich eine Anlagerung der Fibroplasten unterstützt wird. Als ideale Oberfläche gilt ein mittlerer Rauwert (in μm: Ra = 0,21 – 0,40).

Achtung: Eine zu raue Oberfläche birgt die Gefahr erhöhter Plaqueanlagerung. Ist die Oberfläche allerdings zu glatt, können die Fibroplasten der periimplantären Mukosa nicht optimal „anwachsen“.

Ampelsystem: Eine Klassifikation der Rauigkeiten könnte sich wie folgt darstellen

rau > 0,42 μm (rot: erhöhtes Risiko von Plaqueanlagerung)

mittelrau = 0,21 – 0,5 μm (grün: optimal)


glatt < 0,2 μm (gelb: reduzierte Anhaftung der Fibroplasten)

Ampelsystem zur Klassifikation der Rauigkeit im basalen Bereich

Wie kann die als ideal definierte Nanorauigkeit erreicht werden?


Bei CAD/CAM-Abutments bedarf es einer Nachbearbeitung, um den mittleren Rauwert zu erreichen. Nur so können optimale Voraussetzungen für die angestrebte Anlagerung der periimplantären Gewebe erzielt werden. Um eine perfekte Oberflächenvergütung zu generieren, ist ein dokumentiertes Arbeitsprotokoll zu empfehlen. Beispielsweise kann der basale Bereich des Abutments mit speziellen diamantierten Gummipolierern sowie entsprechend abgestimmtem Protokoll bearbeitet und somit eine Oberfläche von 2 bis 4 µm Restrauigkeit generiert werden.

Nachbearbeitung der Oberfläche eines CAD/CAM-Hybridabutments im basalen Bereich mit speziellen Gummipolierern (z. B. Panther smooth / sirius ceramics). Erreicht wird die gewünschte Restrauigkeit von 0,2 – 0,4 μm (s. REM-Aufnahme).

Weitere Informationen:
 Mehr über CAD/CAM-Hybridabutments – insbesondere zum Verkleben – kann hier nachgelesen werden: Link Artikel.

Hinweis: Abutments sind Medizinprodukte, die als semikritisch eingestuft (RKI) werden. Demnach wird eine professionelle Reinigung empfohlen. Ein Abdampfen ist nicht ausreichend und verfehlt die normativ geforderte Desinfektionswirkung. Der EADT e.V. stellt in seiner Zusammenfassung einer Experten-Diskussion ausführlich die Studienlage zu den verschiedenen Reinigungsmöglichkeiten dar. Download des Expertenpapiers: Hier

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